Das Haushaltsbuch
2. Das Haushaltsbuch
Ein Haushaltsbuch ist eine Liste deiner Einnahmen und Ausgaben. Dabei betrachtest du jeden Monat wie viel du ausgegeben hast und wie viel du eingenommen hast.
Das Haushaltsbuch hilft dir deine Finanzen zu verstehen. Du notierst jede Einnahme und Ausgabe und für was du das Geld ausgegeben hast.
Deine Ausgaben notierst du dir beispielsweise wie folgt:
- 23,65 Euro // Lebensmittel Einkauf bei Edeka
- 35 Euro // Abendessen inkl. Trinkgeld mit Freunden
- 79,99 // Haftpflichtversicherung Nr. 1234567ABC
Je genauer du deine Ausgaben aufschreibst, desto besser verstehst du, wo für du Geld benötigst, was dich dein Lebensstil genau kostet und an welcher Stelle du ohne großen Aufwand Geld sparen kannst.
Das Wort Haushaltsbuch klingt super langweilig. Muss es aber nicht sein. Ich zeige dir in diesem Beitrag zwei Möglichkeiten, wie du bequem und einfach dein eigenes Haushaltsbuch führst.
Was ist ein Haushaltsbuch?
Ein Haushaltsbuch ist eine selbstgeführte Liste. In diese trägst du für jeden Monat deine Einnahmen und deine Ausgaben ein. Das machst du für jeden Monat im Jahr. Für das nächste Jahr beginnst du mit einem neuen Haushaltsbuch.
Einnahmen
Alles Geld, dass du in dem aktuellen Monat bekommst, sind deine Einnahmen. Bei den meisten von uns besteht der größte Anteil der Einnahmen aus dem Netto-Gehalt.
Aber es gibt auch weitere Einnahmen, du du berücksichtigen musst. Zum Beispiel:
- Zinsen oder Dividenden
- Mieteinnahmen
- Gehalt aus einem 2. Job
- Einnahmen aus Nebengewerbe
- Unterhalt
- Geldgeschenke
- Verkauf von nicht benötigten Sachen
Ausgaben
Alles Geld, dass du in dem aktuellen Monat ausgibst, sind deine Ausgaben. Bei den meisten von uns ist Wohnen der größte Anteil. Danach Lebensmittel und das Auto.
Wir geben aber Geld für viel mehr Dinge aus. Weitere Ausgaben, die du berücksichtigen musst, sind:
- Versicherungen
- Handy und Internet
- Essen- und Fortgehen
- Strom
- Kleidung
- Öffentlicher Nahverkehr
- Hobbies
Das Haushaltsbuch kategorisiert deine Einnahmen sowie Ausgaben und zeigt dir Schwarz auf Weiß, wofür du Geld einnimmst und viel wichtiger, wofür du Geld ausgibst.
Wie führt man ein Haushaltsbuch?
Doch wie führst du am besten ein Haushaltsbuch? Es gibt mehrere Möglichkeiten ein Haushaltsbuch zu führen. Dazu zählen unter anderem
Excel- oder Google Tabelle
Trage jede Einnahme und Ausgabe in eine Excel- oder Google-Tabelle ein. Der Vorteil einer digitalen Tabelle ist die automatisierte Verarbeitung.
Vorteil: Excel- und Google-Tabellen berechnen dir automatisch die Summe und Differenzen deiner Ausgaben.
Tipp: Eine Goolge-Tabelle kannst du auch bequem auf deinem Handy unterwegs ausfüllen.
Papier-Buch
Der Klassiker ist ein Buch aus Papier. In dieses trägst du jede Einnahme und Ausgabe ein. Die Summe und Differenz bildet du pro Monat selbst.
Vorteil: Ein kleines Buch kannst du immer bei dir tragen und Ausgaben sofort notieren. Gerade bei Bar-Ausgaben ist das sinnvoll.
Nachteil: Ein Buch aus Papier ist für die weitere Verarbeitung von Informationen ungeeignet. Wenn du es verlierst, sind alle Aufschriebe verloren.
Apps
Zwischenzeitlich gibt es zahllose kostenlose und kostenpflichtige Apps mit einer Haushaltsbuch-Funktion. In der Regel wollen auch die kostenlose Apps früher oder später für gewisse Funktionen Geld.
Vorteil: Wenn du immer dein Handy dabei hast, hast du auch immer dein Haushaltsbuch dabei. Ausgaben lassen sich einfach eintragen.
Nachteil: Wo liegen die Daten? Sind diese nur auf deinem Handy, sind die Daten weg, wenn das Handy weg sind. Liegen die Daten auf einem Server des Anbieters, musst du dich fragen, wie sehr du dem Anbieter vertraust.
Online-Banking
Haushaltsbücher gibt es schon seit Jahrhunderten. Mit dem digitalen Zeitalter und Online-Banking liegt der Gedanke nahe, dass Banken genau diese Funktion den Kunden anbieten. Tun die Banken aber nicht.
Das Angebot der großen Banken und Sparkassen sieht hier eher traurig aus.
Einige der Newcomer Banken wie N26 haben eine sehr gute Kategorisierung. Diese funktioniert jedoch nur mit den Einnahmen und Ausgaben auf dem N26 Konto..
Wenn du mehr als ein Konto hast, bringt dir die Kategorisierung nichts. N26 bietet beispielsweise kein Depot an. Somit werden Dividenden nicht berücksichtigt.
Es gibt nicht den perfekten Weg für ein Haushaltsbuch. Jede Lösung hat gewisse Vor- und Nachteile. Überlege, welche Option für dich am einfachsten zu nutzen ist und verwende diese.
Meine Empfehlung für ein Haushaltsbuch
Meine persönliche Empfehlung ist die Nutzung einer Google-Tabelle als Haushaltsbuch. Das mache ich selbst. Deshalb stelle ich für dich meine Vorlage zum Haushaltsbuch zum kostenlosen Download bereit.
Die Google Tabelle
Auf der rechten Seite findest du den Link zum Download der kostenlosen Google Tabelle. Du benötigst dazu ein Konto bei Google.
Die Tabelle kannst du dann auf deinem Computer, Smartphone oder Tablet bearbeiten.
Egal ob du ein iPhone oder Android-Handy nutzt, mit der App Tabellen von Google hast du dein Haushaltsbuch immer bei dir. Sobald du Geld ausgibst, kannst du die Ausgabe eintragen.
Hier findest du die Download-Links zu der App Tabellen von Google für iPhone, iPad und Android-Handys.
Die Google Tabelle ersetzt eigentlich jede Haushaltsbuch-App. Auch in die Apps musst du deine Eingaben eintragen. Mit der Google Tabelle bist du unabhängig von einem Anbieter. Zudem ist die Vorlage vollständig kostenlos.
Das papierhafte Haushaltsbuch
Wenn du mehr der Stift und Papier Mensch bist, nutze ein papierhaftes Haushaltbuch. Führe dieses immer bei dir und und trage Ausgaben umgehend ein.
Auf der rechten Seite findest du einen Vorschlag für ein Haushaltsbuch in der Größe A5. Dieses kostet weniger als 5 Euro und ist eine gute Investition.
Bewahre das Buch stets gut auf, da sich in diesem all deine Finanzen finden. Daraus kann zwar keine Profit schlagen. Ein Verlust wäre jedoch auf Grund des Aufwands schon sehr ärgerlich.
Trage ab jetzt all deine Ausgaben in das Haushaltsbuch ein.
Was ist das Ziel Haushaltsbuch?
Du hast dich für ein Haushaltsbuch entschieden? Sehr gut. Doch was ist das Ziel des Haushaltsbuch? Einfach die Einnahmen den Ausgaben gegenüberstellen?
Nein. Nicht nur. Mit dem Haushaltsbuch entwickelst du ein Gefühl für Geld. Das Haushaltsbuch zeigt dir auf:
- Wieviel Geld gibst du pro Monat aus?
- Wofür gibst du dein Geld aus?
- Was kostet wieviel?
- Wie oft gibst du Geld aus?
- Deine Sparquote
- Gegenüberstellung der Ausgaben zu Einnahmen
Das Haushaltsbuch führt dir vor Augen, wohin dein Geld fließt. Wir glauben zu wissen, wofür wir unser Geld ausgeben. In Wirklichkeit ist dem nicht so. Viele Ausgaben sind zwischenzeitlich selbstverständlich oder vergessen. Viele laufende Kosten sind zwischenzeitlich ein schlechter Deal.
Das Haushaltsbuch zeigt dir auch auf, in welchen Monaten du mehr ausgegeben als du verdienst hast und wieso. Da du diese Situation grundsätzlich vermeiden solltest, hilft dir das Haushaltsbuch diese Situationen aufzuzeigen.
Das Haushaltsbuch ist die Grundlage für das 3. Kapitel. Hier geht es an die Optimierung deiner Finanzen und um Geld sparen. Nur wenn du wirklich alle Ausgaben und Kosten kennst, kannst du effektiv deine Finanzen optimieren und mehr Geld sparen.
Anleitung: Haushaltsbuch mit der Tabelle von spacehace pflegen
Wenn du dich für meine Vorlage entschieden hast, helfe ich dir gerne beim Start. Ich habe versucht die Tabelle so einfach wie möglich zu gestalten und vorab für die Monate Januar bis September beispielhaft mit einer fiktiven Person ausgefüllt.
1. Tabelle leeren
Markiere die von mir eingetragenen Einnahmen und die Ausgaben in den Monaten Januar bis September. Lösche diese Feldinhalte. Alle anderen Inhalte lässt du stehen.
2. Tabelle mit deinen Ausgaben füllen
Woher bekommst du die Informationen für dein Haushaltsbuch? Hole dir deine Kontoauszüge oder logge dich in dein Online-Banking ein. Denke auch an deine Kreditkartenumsätze, Umsätze auf Zweitkonten sowie PayPal Umsätze.
Trage alle Einnahmen in den oberen Bereich ein. Du kannst die Arten der Einkünfte auf der linken Seite gerne umbenennen.
Trage alle Ausgaben in den untere Bereich ein. Wenn du deine Umsetze durchsiehst, notiere dir beispielsweise für Versicherungen oder Verträge die Vertragsnummer aus dem Verwendungszweck.
Wenn du dich an Barausgaben für Einkaufen, Essengehen, Taxi oder Feiern erinnerst, trage diese Ausgaben hier ebenfalls ein. Du erinnerst dich nicht mehr daran? Dann trage einfach die Gesamtsumme der Bargeldabhebungen des Monats vom Geldautomaten unter Weitere Ausgaben // Geldautomat ein.
Du kannst auch weitere Zeilen einfügen. Die Excel-Tabelle gibt dann eine kurze Warnung aus und fragt, ob du das wirklich möchtest.
Beachte bei neuen Zeilen: Du musst dazu in der Spalte „Gesamt“ und „Durchschnitt“ die Formel nachziehen. Markiere dazu einfach die Zelle darüber und ziehe diese nach unten. Die Formel wird dann automatisch kopiert und für die Zelle darunter angepasst.
3. Tabelle regelmäßig pflegen
Ab heute pflegst du dein Haushaltsbuch regelmäßig, Mindestens einmal die Woche solltest du alle Ausgaben eintragen. Wenn du die mit Bargeld etwas kaufst, trage die Ausgabe am besten sofort ein. Alternativ kannst du dir den Kassenbon geben lassen und die Ausgabe später nachtragen.
Du vergisst das Pflegen der Tabelle? Stelle dir ein deinen Kalender einen wöchentlichen Termin für Sonntag Vormittag ein. Jeden Sonntag kurz über Geld nachdenken hilft dir langfristig, viel Geld zu sparen.
4. Alle Einnahmen und Ausgaben eintragen
Trage wirklich alle Einnahmen und Ausgaben ein. Egal wofür du Geld ausgibst, alles muss in dein Haushaltsbuch. Nur so verstehst du, wo dein Geld hingeht und nur so lernst du, wie du Geld sparen kannst.
Über Geld reden
Über Geld redet man nicht? Richtig? Falsch! Du befasst dich gerade aktiv mit deinem Geld, dann rede auch darüber. Insbesondere in deiner Beziehung, Partnerschaft und Ehe. Es ist wichtig, dass beide Personen in einer Beziehung wissen, wo die beide finanziell stehen. Das nimmt viel Druck und Last von deinen Schultern.
In vielen Beziehungen ist Geld Männersache. Das ist Müll. Liebe Frauen, bitte übernehmt proaktiv die Kontrolle über eure Finanzen. Liebe Männer, bitte redet proaktiv über das gemeinsame Geld und die Finanzen. Wichtig ist, dass beide Seiten ein gutes Verständnis vom gemeinsamen Geld haben.
- Wieviel Geld verdient der Haushalt?
- Wofür wird das Geld ausgegeben?
- Wie hoch sind die Schulden?
- Bei welchen Banken liegen Konten, Depots und Darlehen?
- Bei welchen Versicherungen liegen die Verträge?
- Welche große Ausgaben stehen bald an?
- Wie wird für die Rente vorgesorgt?
- Gibt es eine Absicherung im Todesfall (falls notwendig)?
Gleichzeitig sollte aber jede Person in der Beziehung eine informierte Entscheidung selbstständig treffen können. Dabei geht es um Unabhängigkeit für den Fall der Fälle. Natürlich ergänzt man sich in einer Beziehung. Beide Personen sollten nicht eigenbrötlerisch ohne das Wisse des anderen die eigenen Finanzen managen. Frau und Mann (oder Mann und Mann oder Frau und Frau) müssen gemeinschaftlich und mit gleichem Verständnis Entscheidungen treffen.
Finanzielle Übersicht in Beziehungen
Damit ein einer Beziehung die finanzielle Übersicht für beide gegeben ist, gibt es mehrere Ansätze.
Junge Beziehung und fortgeschrittene Partnerschaften: Jeder hat sein eigenes Bankkonto. Auf dieses läuft das jeweils eigene Gehalt. Zusätzlich wird ein Gemeinschaftskonto eröffnet, für die gemeinsame Ausgaben.
Partnerschaften & Ehen mit nur einem Einkommen: Über ein Gemeinschaftskonto laufen alle Einnahmen und Ausgaben. Jeder hat zusätzlich ein eigenes Konto. Auf beide Konten bekommt jeder gleichviel Geld für eigene Ausgaben. Damit wahren beide Personen eine gewisse finanzielle Selbstbestimmtheit.
Dein Weg zur finanziellen Unabhängigkeit
Mit dem Haushaltsbuch hast du deinen Grundstein zur finanziellen Unabhängigkeit gelegt. Du kennst deine finanzielle Ziele und hast mit dem Haushaltsbuch einen Überblick über deine Finanzen. Im nächsten Schritt strukturieren wir dein Geld.
Wie du bisher gemerkt hast, ist spacehace.com mit Arbeit für dich verbunden. Ich fordere dich auf über deine finanzielle Ziele nachzudenken und du musst ein Haushaltsbuch führen. Im nächsten Kapitel zeige ich dir, wie du dein Geld, dein Vermögen strukturierst um Ausgaben, Einnahmen und Ersparnisse besser trennen zu können.
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