Das kostenlose Girokonto
Die meisten Banken haben das kostenlose Girokonto abgeschafft und durch teilweise horrende monatliche Kosten ersetzt. Bei vielen Banken bezahlen Kunden zwischen 60 und über 200 Euro pro Jahr. Dabei bieten diese teuren Girokonten kaum oder keinen Mehrwert im Vergleich zu kostenlosen Girokonten. Mit dem Wechsel zu deinem kostenlosen Girokonto kannst du richtig viel Geld sparen.
Was ist ein kostenloses Girokonto?
Zu 100 Prozent war noch kein Konto kostenlos. Für das Erstellen einer Ersatzkarte bei Verlust oder das Nacherstellen von Kontoauszüge werden immer zusätzliche Kosten aufgerufen. Das ist auch ok.
Für diesen Vergleich sind kostenlose Girokonten all die Konten, bei denen Kunden monatlich oder quartalsweise keine Gebühren oder Kosten für die reine Nutzung bezahlen müssen.
Wenn auf dein Konto dein Gehalt eingeht, deine Miete, Nebenkosten und Konsum abgeht und du zwei bis drei Mal im Monat Geld am Geldautomaten abhebst, sollten dafür keine zusätzlichen Kosten anfallen. Auf deinem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit ist das kostenlose Girokonto ein wichtiger Baustein. Löse dich von deiner Bank, die mit immer neuen Gebühren und Kosten dir dein wohlverdientes Geld aus der Tasche zieht.
Welche Banken bieten kostenlose Girokonten an?
Kostenlos sind die Girokonten bei vielen Online-Banken. Die großen Retailbanken mit einem teuren Filialnetz wie die Deutsche Bank, die Volksbanken und Sparkassen haben die Girokonto-Preise als zusätzliche Einnahmequelle wieder für sich entdeckt.
Im Kapitel zum Geld anlegen empfehle ich grundsätzlich mehr als ein Girokonto zu besitzen. Damit trennst du deine Konsumausgaben von deinen Rücklagen und Sparanlagen.
Folgende vier Banken bieten kostenlose Girokonten an. Bei drei der vier Banken habe ich selbst ein Girokonto. Mein kostenloses Depot habe ich bei Trade Republic.
DKB
- Bedingungslos kostenlos
- Visa Debit kostenlos
- Apple Pay und Google Pay
- Kostenlos Bargeld am Geldautomaten
- Tagesgeldkonto mit 1,0 Prozent Zinsen (ab 01.04.2023)
1822direkt
- Ab 700 EUR Geldeingang pro Monat kostenlos
- Geldmarktkonto möglich (nur 0,3 Prozent)
- 6x pro Monat kostenlos Bargeld am Geldautomaten
- keine kostenlose Karte im Angebot
N26
- Bedingungslos kostenlos
- Kreditkarte kostenlos
- 2 kostenlose Unterkonten
- Kostenlos Bargeld am Geldautomaten
- Apple Pay und Google Pay
- keine girocard
ING
- Kostenlos ab 700 € Geldeingang
- Vias Debit kostenlos
- Kostenlos Bargeld am Geldautomaten
- Apple Pay und Google Pay
- Geldmarktkonto möglich (0,6 Prozent)
Aktuell habe ich mein Gehaltskonto bei der 1822direkt. Bei der DKB liegt auf einem Konto mein Notgroschen und auf einem Gemeinschaftskonto mit meiner Frau sparen wir zusammen für die Rente.
N26 ist mein Spaß-Konto. Hier lege ich Geld aus eBay Verkäufen oder sonstigen unerwarteten Einnahmen hin. die zusätzlichen zwei Unterkonten nutze ich um mit kleinen Beträgen für ein neues Handy zu sparen.
Bei der ING habe ich kein Girokonto. Dort ist nur beim Immobiliendarlehen.
DKB: Funktional und schlicht
Das Konto bei der DKB ist ohne Bedingungen kostenlos
Das Online-Banking und die App der DKB sind sicherlich nicht die schönsten am Markt. Dafür funktioniert aber alles. Zudem bietet die DKB als vollwertige Bank und Tochter der BayernLB sehr viele Funktionen digital an.
Die DKB bietet kein klassische Geldmarktkonto oder Tagesgeldkonto an. Stattdessen können Kunden Geld auf die kostenlose Visa Kreditkarte sparen.
Wer das nicht möchte, weil die Kreditkarte zum Einkaufen verwendet wird, kann bei der DKB online und bequem einfach eine zweite kostenlose virtuelle Kreditkarte mit DKB-VISA-Tagesgeld bestellen.
Virtuell bedeutet: Du bekommst kein Plastik per Post sondern kannst die Karte direkt über dein Online-Banking zum Ansparen verwenden.
Kunden können mit der DKB Visa Kreditkarte kostenlos Geld an Geldautomaten abheben.
Zusätzlich stehen auch Apple Pay und Google Pay zur Verfügung für die Visa Kreditkarte. Damit kannst du auch bequem über dein Smartphone bezahlen.
Sparer werden mit einem Negativzins von 0,5% ab einem Guthaben von 100.000 Euro bestraft.
1822direkt: Die digitale Sparkasse
Kostenlos ab 0,01 Cent Geldeingang pro Monat
Die 1822direkt ist keine eigenständige Bank sondern ein Unternehmen der Frankfurter Sparkasse. Und trotzdem ist die 1822direkt digitaler als die meisten Sparkassen.
Die App und das Online-Banking wirken erfrischen modern mit vielen Funktionen digital abgebildet.
Mit der Kontoeröffnung gibt es eine girocard kostenlos dazu. Damit können Kunden an allen Geldautomaten der Sparkassen und Landesbanken kostenlos Bargeld abheben.
Auch ein Geldmarktkonto bietet die 1822direkt ihren Kunden an. Dieses lässt sich bequem online eröffnen.
Größer Wermutstropfen: Die 1822direkt bietet noch immer kein Apple Pay und Google Pay an. Während Google Nutzer einen Umweg in Google Pay mit PayPal gehen können, bleibt Apple Nutzern das Bezahlen mit dem Smartphone verwehrt.
Aktuell verlangt die 1822direkt noch keine Negativzinsen für Sparer.
N26: Die Smartphone Bank
Kostenlos und der Maßstab für Usability
N26 ist die Smartphone Bank und Berlin. App und Online-Banking sind intuitiv und leicht zu bedienen. Die Kontoeröffnung dauert keine 10 Minuten und ist im Vergleich zu jeder anderen Bank absolut kurzweilig.
Kunden erhalten eine kostenlose Kreditkarte mit der Kontoeröffnung.
Aber keine girocard. Noch immer gibt es Geschäfte und Restaurants in Deutschland, die keine Mastercard akzeptieren. Hier ist bezahlen mit N26 nicht möglich.
Kunden können bis zu drei mal kostenlos Bargeld an Geldautomaten abheben.
N26 bietet kein klassisches Geldmarktkonto sondern zwei zusätzliche Unterkonten. Auch „spaces“ genannt. Spaces sind explizit zum Sparen gedachte. Beispielsweise für einen Urlaub, ein neues Smartphone oder ein Geburtstagsgeschenk.
Apple Pay und Google Pay sind bei N26 ebenfalls mit dabei.
Trotzdem fehlen bei N26 einige Funktionen. Es gibt kein Depot, keine Kredite und keine Versicherungen.
Sparer werden mit einem Negativzins von 0,5% ab einem Guthaben von 50.000 Euro bestraft.
ING: Die digitale Online-Bank
Als Großbank ist die ING in der Digitalisierung und Usability führend
Die ING ist der Inbegriff von Online-Bank. Das Online-Banking der ING ist funktional, aufgeräumt und leicht zu verstehen.
Das Girokonto ist kostenlos für alle unter 28 Jahre oder ab einem Gehaltseingang von 700 Euro pro Monat.
Kunden erhalten eine kostenlose girocard und Kreditkarte. Mit der Visa Kreditkarten können Kunden kostenlos Bargeld an Geldautomaten abheben.
Bei darf können Kunden ein Tagesgeldkonto eröffnen und Geld zur Seite sparen.
Die ING bietet ebenfalls Apple Pay und Google Pay an.
Bei der ING ist irgendwie alles da. Dafür muss mindestens 700 Euro Gehalt eingehen. Ein Dauerauftrag über 700 Euro von einem anderen Konto ist nicht ausreichend. Damit eignet sich die ING nicht als 2. Konto.
Sparer werden mit einem Negativzins von 0,5% ab einem Guthaben von 100.000 Euro bestraft.
Der Kontowechsel: Leichter als gedacht
Der Kontowechsel ist bei allen Banken super einfach. Banken wurden verpflichtet, Schnittstellen für einen leichten und unkomplizierten Kontowechsel bereitzustellen. Du musst kaum noch ein Unternehmen anschreiben und die neue Kontoverbindung mitteilen. Bei den meisten Verträgen wie Versicherungen, Handy oder Internet macht das deine neue Bank für dich.
Deine neue Bank unterstützt dich beim Wechsel und informiert fast alle Vertragspartner über dein neues Girokonto. Natürlich nur wenn du das möchtest.
Über den Kontowechsel kannst du bequem Briefe für deinen Handyvertrag, Fitness-Studio, Leasingvertrag oder Darlehen versenden lassen.
Teilweise lassen sich auch Daueraufträge direkt anlegen. Beispielsweise für die Miete.
Nur deinen Arbeitgeber musst du selbst über das neue Konto informieren. Aber das dient deinem eigenen Schutz. Alles andere macht deine neue Bank automatisch.
So nutze ich meine Konten
Meine Konten nutze ich wie folgt:
Das kostenlose Konto der 1822direkt:
- Gehaltskonto für Lebenshaltungskosten
- Geldmarktkonto zum Ansparen
Über das kostenlosen Girokonto der 1822direkt laufen die meisten Umsätze. Gehalt geht ein, das Darlehen für meine Immobilie wird abgebucht. Alle Lastschriften, Daueraufträge und Ausgaben für den täglichen Bedarf laufen über das Konto bei der 1822direkt.
Jeden Monat lasse ich nach dem Gehaltseingang und nachdem alle monatlichen Lastschriften abgebucht wurden, einen Sockelbetrag von 800 Euro auf dem Girokonto. Alles darüber geht auf mein Tagesgeldkonto.
Das kostenlose Konto der DKB:
- Konto 1: Mein Notgroschen mit 6 Monatsgehälter
- Konto 2: Geld zu Anlage für die Rente für meine Frau und mich
Auf das Konto 1 habe ich in der Vergangenheit freies Geld beiseite gelegt. Beispielsweise wenn ein Bonus ausgezahlt wurde, etwas größeres bei eBay verkauft wurde oder ich ein kleines Geldgeschenk erhalten habe. Dieser Notgroschen von 6 Nettogehälter sorgt für ein ruhiges Gewissen.
Auf das Konto 2 legen meine Frau und ich jeden Monat etwas für die Rente bei Seite.
Das kostenlose Konto bei N26:
- Konto: Geld für Konsum zum Spaß (Essen gehen, Kleider kaufen, Kino, etc.)
- Space 1: Ansparen für ein neues Smartphone
- Space 2: Ansparen für einen größeren Urlaub
Auf dem kostenlosen Konto bei der N26 habe ich mein „Fun-Money“. Das Konto bespare ich jeden Monat mit einem kleinen Dauerauftrag. Auch Geld aus Verkäufen via eBay oder Kleinanzeigen ladet hier. Über die Spaces spare ich dann gezielt auf ein neues Smartphone und einen Urlaub. Das läuft so unauffällig nebenher, dass fällt finanziell nicht ins Gewicht.
Das kostenlose Konto bei der ING:
- Bei der ING besitze ich selbst aktuell kein Girokonto sondern ausschließlich das Darlehen für meine Immobilie.
- Das Online-Banking für die Handhabung der Immobilienfinanzierung ist intuitiv und unkompliziert. Während dem Kauf und dem Umbau konnte ich mir „auf Knopfdruck“ das benötigte Geld selbst auszahlen. Anschließend wurde eine Rechnung als Nachweis via PDF oder Bild-Datei hochgeladen.
Welches kostenlose Konto ist das richtige für dich?
Es gibt nicht „die beste Bank“ mit dem besten kostenlosen Girokonto. Das kommt auf dich an und wie du dein Konto einsetzt. Reicht dir eine Trennung deiner Einnahmen und Ausgaben über das Haushaltsbuch? Bist du Konsequent und du kannst dein Erspartes für unterschiedlich geplante Ausgaben trennen?
Oder benötigst du für deine Geldanlage klare Strukturen? Dann macht eine Trennung des Geldes auf mehrere Konten durchaus Sinn.
Wenn du dein Gehaltskonto bei der DKB, ING oder 1822direkt führst, machst du grundsätzlich nichts falsch. N26 ist aus meiner persönlichen Sicht eine super moderne Bank. Aber eher mehr als Zweitbankverbindung geeignet. Eben für Konsum, Spaß oder alltägliche Ausgaben.