Die Niedrigzinsphase der letzten Jahre hat gezeigt, dass Banken kreativ andere Einnahmequellen suchen müssen. Ganz nach dem Motto: Gleiche Leistung für mehr Geld, wurden Kontoführungsgebühren eingeführt, Kreditkarten und girocards mit Zusatzkosten belegt und Verwahrgeld für Bankguthaben erhoben.
Ein kleiner Aufruf an alle, die sich ihrer Bank verpflichtet fühlen. Du bist nicht mit deiner Bank verheiratet und deine Bank fühlt sich dir nicht verpflichtet. Du bist für deine Bank eine Einnahmequelle. Banken sind keine Wohlfahrtsvereine sondern auf Gewinn orientierte Unternehmen.
Bank wechseln: Neues Konto
Der Bankensektor in Deutschland zählt zu den größten weltweit. Ende 2021 gab es in Deutschland 1.519 Banken und Sparkassen und trotzdem wechselt kaum ein Kunde bei Unzufriedenheit die Bank. Es gibt jedoch keinen Grund vor einem Wechsel der Bankverbindung Angst zu haben.
Ganz im Gegenteil. Seit dem 18. September 2016 ist jeder Zahlungsdienstleister, der Verbrauchern Zahlungskonten (beispielsweise ein Girokonto) anbietet, verpflichtet, beim Kontenwechsel zu helfen. Hierfür haben Banken extra Schnittstellen in der IT geschaffen, um den Kontowechsel für Kunden so einfach wie möglich zu machen.
Konto wechseln: So einfach wie nie
Jede Bank bietet einen standardisierten Kontowechselservice an. Den Prozess startest du in der Regel bei deiner neue Bank. Diese liest alle Umsätze bei deiner bisherigen Bank aus und erkennt deine Lastschriften, Daueraufträge und sonstigen Zahlungen.
Deine Bank erstellt vorgefertige Schreiben an deinen Handyanbieter, Stomanbieter, für deine Darlehen und Versicherungen und informiert diese über deine neue Kontonummer.
Du bekommst von deiner Bank eine Liste an Daueraufträge, die du neu einrichten musst.
Sollte deine Bank Umsätze nicht sicher als Dauerauftrag oder wiederkehrende Lastschrift erkennen, werden diese dir ebenfalls in einer Liste dargestellt. Häufig buchen Städte und Gemeinde Abfall- und Abwassergebühren nur einmal pro Jahr ab.
Abschließend musst du noch daran denken, deinen Arbeitgeber zu informieren. Dein Gehalt soll schließlich auf das neue Konto.
Eventuell musst du auch bei deiner Depot-Bank dein neues Konto als Referenzkonto hinterlegen.
Konto wechseln: Wann ist ein guter Zeitpunkt?
Wenn deine Bank die Leistungen verschlechtert, Kontoführungsgebühren einführt oder erhöht, eine Jahresgebühr für die Kreditkarte einführt oder erhöht oder die bisher kostenlose girocard mit einem Preis belegt, wird es Zeit zu wechseln. Es gibt weiterhin Banken, die ein kostenloses Girokonto anbieten.
- Kostenloses Konto
- Kostenlose Visa Debit Karte
- Apple Pay & Google Pay
- Weltweit kostenlos Bargeld verfügen
- Tagesgeldkonto mit 1,0% Zinsen (ab 01.04.2023)
Aber auch kostenlose Kreditkarten sind verfügbar. Hier kannst du schnell 50 EUR bis 100 EUR pro Jahr sparen und bessere Konditionen wie beispielsweise kostenlose Bargeldverfügungen oder Reiseversicherungen erhalten.
Zusammenfassung zum Kontowechsel
Deine bisherige Bank wird durch deine Kündigung nicht an ihren Geschäftspraktiken ändern. Banken wissen, dass Kunden träge und wenig wechselwillig sind. Da du nicht mit deiner Bank verheiratet bist, kannst du einfach zu einer anderen Bank wechseln.
Zeige deiner Bank, dass Preiserhöhungen nicht akzeptiert werden. Oft wird das Produkt nicht besser, sondern der Preis für ein Bestandsprodukt erhöht, damit die Bank auf deine Kosten mehr verdient.
In den letzten 15 Jahren habe ich drei Mal die Bank gewechselt. Die jeweilige Bank hat sich daraufhin nicht geändert, ich hab teilweise mehrere Hundert Euro an Kosten gespart.