Eine Aktienoption ist ein Finanzinstrument, das einem Anleger das Recht gibt, aber nicht die Verpflichtung, eine bestimmte Anzahl von Aktien zu einem festgelegten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen.
Es gibt zwei Arten von Aktienoptionen: Calls und Puts.
Call und Put Optionen
Eine Call-Option gibt dem Käufer das Recht, Aktien zu einem bestimmten Preis (dem Ausübungspreis) zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen. Wenn der aktuelle Marktpreis der Aktie höher ist als der Ausübungspreis, hat der Käufer die Möglichkeit, Gewinne zu erzielen, indem er die Aktien zu einem höheren Preis verkauft. Wenn der Marktpreis jedoch niedriger ist als der Ausübungspreis, wird der Käufer die Option nicht ausüben und verliert nur den Preis, den er für die Option bezahlt hat.
Eine Put-Option gibt dem Käufer das Recht, Aktien zu einem bestimmten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt zu verkaufen. Wenn der aktuelle Marktpreis der Aktie niedriger ist als der Ausübungspreis, hat der Käufer die Möglichkeit, Gewinne zu erzielen, indem er die Aktien zu einem höheren Preis verkauft. Wenn der Marktpreis jedoch höher ist als der Ausübungspreis, wird der Käufer die Option nicht ausüben und verliert nur den Preis, den er für die Option bezahlt hat.
Optionen haben ein Ablaufdatum, das Datum, bis zu dem die Option ausgeübt werden kann.
Ein wichtiger Faktor bei der Bewertung von Optionen ist die Volatilität des zugrunde liegenden Vermögenswerts. Je höher die Volatilität, desto höher ist das Risiko, dass der Preis des Vermögenswerts stark schwankt, was bedeutet, dass der Preis der Option ebenfalls stärker schwanken wird.
Optionen werden häufig von institutionellen Anlegern und erfahrenen Anlegern verwendet, die ihr Portfolio diversifizieren oder ihr Risiko absichern möchten. Sie können jedoch auch von privaten Anlegern genutzt werden, die ihre Gewinne maximieren oder ihr Risiko minimieren möchten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Handel mit Optionen ein höheres Risiko birgt, daher sollten Anleger, die mit Optionen handeln möchten, sich gut damit auskennen und ihr Risiko sorgfältig abwägen. Ein wichtiger Bestandteil des Handels mit Optionen ist auch die Kenntnis der verschiedenen Strategien, die verwendet werden können, um das Risiko zu minimieren oder Gewinne zu maximieren. Es ist wichtig, sich immer über die aktuelle Marktlage und die Finanzlage des Unternehmens, dessen Aktien gehandelt werden, im Klaren zu sein, bevor man eine Entscheidung trifft.
Ein Beispiel für eine Call-Option wäre folgendermaßen:
Angenommen, eine Aktie der XYZ-Company hat derzeit einen Preis von 50€ pro Aktie. Ein Anleger erwirbt eine Call-Option für die XYZ-Company mit einem Ausübungspreis von 55€ pro Aktie und einem Ablaufdatum in 3 Monaten. Der Preis für die Option beträgt 3€ pro Aktie.
In den nächsten 3 Monaten steigt der Preis der XYZ-Company auf 60€ pro Aktie. Der Anleger entscheidet sich dafür, die Option auszuüben und kauft die Aktien zum Ausübungspreis von 55€ pro Aktie. Der Anleger verkauft dann die Aktien zum Marktpreis von 60€ pro Aktie und erzielt einen Gewinn von 2€ pro Aktie
- 60€ Verkaufspreis – 55€ Ausübungspreis – 3€ Optionenpreis = 2€ Gewinn pro Aktie
Wenn der Preis der Aktie jedoch gefallen wäre, unter 55€ pro Aktie, würde der Anleger die Option nicht ausüben und nur den Preis verlieren, den er für die Option bezahlt hat, 3€ pro Aktie.
Ein Beispiel für eine Put-Option wäre folgendermaßen:
Angenommen, eine Aktie der XYZ-Company hat derzeit einen Preis von 50€ pro Aktie. Ein Anleger erwirbt eine Put-Option für die XYZ-Company mit einem Ausübungspreis von 45€ pro Aktie und einem Ablaufdatum in 3 Monaten. Der Preis für die Option beträgt 2€ pro Aktie.
In den nächsten 3 Monaten fällt der Preis der XYZ-Company auf 40€ pro Aktie. Der Anleger entscheidet sich dafür, die Option auszuüben und verkauft die Aktien zum Ausübungspreis von 45€ pro Aktie. Der Anleger kauft dann die Aktien zum Marktpreis von 40€ pro Aktie und erzielt einen Gewinn von 3€ pro Aktie
- 45€ Verkaufspreis – 40€ Kaufpreis – 2€ Optionenpreis = 3€ Gewinn pro Aktie
Wenn der Preis der Aktie jedoch gestiegen wäre, über 45€ pro Aktie, würde der Anleger die Option nicht ausüben und nur den Preis verlieren, den er für die Option bezahlt hat, 2€ pro Aktie.
Unterschied zwischen Option und Optionsschein
Ein Optionsschein und eine Aktienoption sind beide Finanzinstrumente, die dem Inhaber das Recht, aber nicht die Verpflichtung, eine bestimmte Anzahl von Aktien zu einem festgelegten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen. Der Unterschied besteht jedoch darin, wie sie strukturiert und gehandelt werden.
Eine Aktienoption wird direkt zwischen zwei Parteien gehandelt, in der Regel auf einer Optionsbörse. Der Käufer einer Aktienoption erwirbt das Recht, eine bestimmte Anzahl von Aktien zu einem bestimmten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen. Der Verkäufer einer Aktienoption hat die Verpflichtung, die Aktien zu liefern oder zu kaufen, wenn der Käufer die Option ausübt.
Ein Optionsschein hingegen ist ein Finanzinstrument, das von einer Bank oder einem Finanzinstitut ausgegeben wird. Der Inhaber eines Optionsscheins hat das Recht, die Aktien zu einem bestimmten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen, aber die Verpflichtung trägt die Bank oder das Finanzinstitut, die den Optionsschein ausgegeben hat. Der Optionsschein ist also eine Art von Derivat, das auf einer Aktie basiert, aber es ist ein eigenständiges Finanzinstrument, das an der Börse gehandelt wird.
Optionsscheine sind in der Regel einfacher zu handeln als Aktienoptionen, da sie an der Börse gelistet sind und somit leichter kaufbar und verkäuflich sind. Sie ermöglichen auch eine Hebelwirkung, da der Anleger nur einen Bruchteil des Preises des zugrunde liegenden Vermögenswerts bezahlen muss, um das Recht zu erwerben, den Vermögenswert zu kaufen oder zu verkaufen.