Gemeinschaftsdepot in der Übersicht

Gemeinschaftsdepot

Ein Gemeinschaftsdepot ist eine Möglichkeit für mehrere Personen, gemeinsam ein Wertpapierdepot zu eröffnen und zu nutzen. Immer mehr Menschen interessieren sich für diese Option, da sie in der Lage sind, gemeinsam in Aktien, Fonds und andere Wertpapiere zu investieren.

Häufig werden Gemeinschaftsdepot von Paare verwendet. Die meisten Banken bieten im privaten Bereich auch nur Gemeinschaftsdepots für zwei Personen an. Ein Gemeinschaftsdepot kann Vorteile wie auch Nachteile mit sich bringen.

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Gemeinschaftsdepot

Ein Gemeinschaftsdepot ermöglicht zusammen in Wertpapiere zu investieren. In der Regel werden Gemeinschaftsdepots als „Oder“-Depots geführt. Das heißt, entweder Person 1 oder Person 2 muss die Transaktion bestätigen. Ein „Und“-Depot wäre, wenn Person 1 und Person 2 die Transaktion bestätigen müssen, bevor die Depotbank diese ausführt.

Vorteile und Nachteile des Gemeinschaftsdepots

Der große Vorteil eines Gemeinschaftsdepots ist gleichzeitig der große Nachteil des Gemeinschaftsdepots. Die Hälfte des Depots gehört der einen Person, die andere Hälfte gehört der zweiten Person. Im Todesfall fällt nur die Hälfte in die Erbmasse und nach Abzug der Freibeträge zu versteuern.

Gerade Ehepartner und eingetragener Lebenspartner profitieren von sehr hohen Freibeträgen von 500.000 Euro. Beträgt der Depotwert 1 Mio. EUR, gehört jeder Person die Hälfte = 500.000 EUR. Im Todesfall (und sollten keine weiteren Vermögenswerte vorhanden sein), sind diese 500.000 EUR durch den Freibetrag abgedeckt und es fällt keine Erbschaftssteuer an.

Erbe (im Verhältnis zum Erblasser)Freibetrag
Ehepartner / eingetragener Lebenspartner500.000 €
Kinder / Adoptivkinder400.000 €
Enkelkinder200.000 €
Eltern / Großeltern100.000 €
Geschwister, Neffen, Nichten20.000 €
Nicht Verwandte, Bekannte, Freunde20.000 €
Quelle: dahag.de

Die Tabelle oben zeigt, wieso sich Gemeinschaftsdepot zwischen Geschwistern oder Freunden nicht lohnt. Im Todesfall (oder auch bei Schenkung) sind die Freibeträge verschwindend gering.

Ähnliches gilt auch bei der Schenkung. Pro Elternteil besteht ein Freibetrag von 400.000 Euro. Eltern können somit einem einzigen Kind ein Depot im Wert von 800.000 Euro schenken, ohne dass Schenkungssteuer anfällt. Diese Schenkung kann alle 10 Jahre wiederholt werden. Wird auf das Depot ein Nießbrauchrecht eingeräumt, lässt sich der Wert des Depots für die Schenkung weiter reduzieren.

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Die Eröffnung und Pflege eines Gemeinschaftsdepots sollte im Zweifel mit einem Steuerberater besprochen werden.

Weitere Vorteile eines Gemeinschaftsdepots

  1. Kosteneffizienz: Ein Gemeinschaftsdepot kann kosteneffizienter sein als mehrere separate Depots. Die Kosten für die Verwaltung des Depots werden aufgeteilt, was dazu beitragen kann, Gebühren zu sparen.
  2. Gemeinschaftliches Investieren: Ein Gemeinschaftsdepot ermöglicht es mehreren Personen, gemeinsam in Aktien, Fonds und andere Wertpapiere zu investieren. Durch das gemeinschaftliche Investieren können die Kosten und Risiken auf mehrere Schultern verteilt werden.
  3. Mehrere Sichtweisen: Wenn mehrere Personen ein Gemeinschaftsdepot nutzen, können verschiedene Sichtweisen und Perspektiven genutzt werden, um Entscheidungen zu treffen. Durch die Diskussionen können die Mitglieder voneinander lernen und so ihre Investitionsentscheidungen verbessern.
  4. Einfache Verwaltung: Die Verwaltung eines Gemeinschaftsdepots kann einfacher sein, da alle Transaktionen an einem Ort stattfinden. Die Mitglieder müssen sich nicht um mehrere Depots und Transaktionshistorien kümmern.

Weitere Nachteile eines Gemeinschaftsdepots

  1. Konflikte: Eine gemeinsame Investition kann Konflikte zwischen den Mitgliedern hervorrufen. Wenn die Meinungen und Perspektiven auseinandergehen, können Konflikte entstehen.
  2. Mangelnde Flexibilität: Ein Gemeinschaftsdepot kann weniger flexibel sein als ein individuelles Depot. Wenn ein Mitglied seine Anteile verkaufen möchte, muss es die Zustimmung aller anderen Mitglieder einholen.
  3. Ungleichheit: Wenn ein Mitglied mehr Geld in das Gemeinschaftsdepot investiert als andere, kann es schwierig sein, die Verteilung der Gewinne und Verluste fair zu gestalten.
  4. Geteilte Verantwortung: Bei einem Gemeinschaftsdepot haben alle Mitglieder eine geteilte Verantwortung für das Depot und die Entscheidungen, die getroffen werden. Wenn einer der Mitglieder einen Fehler macht, können alle Mitglieder betroffen sein.

Zusammenfassung zum Gemeinschaftsdepot

Meine Frau und ich pflegen ein Gemeinschaftsdepot bei der ING als gemeinsame Altersvorsorge. Wir zahlen zu gleichen in das Depot ein und nutzen ETFs als Alternative zur Rentenversicherung. Der größte Vorteil für uns ist, dass im Todesfall die Altersvorsorge des Verstorbenen nicht verloren geht und ein ETF-Sparplan um ein vielfaches günstiger als eine Rentenversicherung ist.

Ein Gemeinschaftsdepot kann eine gute Option für Ehepartner und Paare sein, die gemeinsam in Aktien, ETFs und andere Wertpapiere wie Anleihen investieren möchten. Es bietet Kosteneffizienz, gemeinschaftliches Investieren und verschiedene Perspektiven, um Entscheidungen zu treffen. Allerdings sollten auch die Nachteile wie mögliche Konflikte, mangelnde Flexibilität, Ungleichheit und geteilte Verantwortung berücksichtigt werden. Es ist wichtig, dass alle Mitglieder vor der Gründung eines Gemeinschaftsdepots die Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen.

Gemeinschaftsdepot in der Übersicht

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