Der Kauf und Verkauf von Wertpapieren, dazu zählen Aktien, ETFs, Anleihen und sonstige Derivate, lässt sich durch unterschiedliche Ordertypen steuern. Ordertypen ermöglichen das Auslösen von Kauf- und Verkauforders zu vordefinierten Preisen.
Beim Handel mit Wertpapieren sollten verschiedene Ordertypen verwendet werden, um den Handel besser zu steuern und die Handelsstrategie effektiver umzusetzen zu können.
Ordertypen
Hier sind einige gängige Ordertypen:
Marktauftrag (Market Order)
Mit einer Market Order kaufst oder verkaufst du Aktien zum aktuellen Marktpreis. Der Handel erfolgt sofort zum besten verfügbaren Preis. Bei einem Kauf wirst du die Aktien zum Geldkurs erhalten, während du beim Verkauf den Briefkurs erhältst. Market Orders werden in der Regel schnell ausgeführt, es besteht jedoch das Risiko von Preisänderungen zwischen der Platzierung der Order und der Ausführung.
Limitauftrag (Limit Order)
Bei einer Limit Order legst du einen spezifischen Preis fest, zu dem du bereit bist, Aktien zu kaufen oder zu verkaufen. Wenn der Preis das von dir festgelegte Limit erreicht, wird die Order automatisch ausgeführt. Eine Kauf-Limit-Order wird nur zum oder unterhalb des angegebenen Preises ausgeführt, während eine Verkaufs-Limit-Order nur zum oder oberhalb des angegebenen Preises ausgeführt wird. Es kann jedoch vorkommen, dass eine Limit Order nicht sofort ausgeführt wird, wenn der gewünschte Preis nicht erreicht wird.
Stop-Auftrag (Stop Order)
Ein Stop-Auftrag wird verwendet, um einen Handel auszuführen, sobald der Preis eines Wertpapiers ein bestimmtes Niveau erreicht oder überschreitet (bei Kaufaufträgen) bzw. unterschreitet (bei Verkaufsaufträgen). Es gibt zwei Arten von Stop-Aufträgen:
- Stop-Buy: Mit einem Stop-Buy legst du einen Preis über dem aktuellen Marktpreis fest. Wenn der Aktienkurs diesen Preis erreicht oder überschreitet, wird die Order als Market Order ausgeführt und du kaufst die Aktien zum aktuellen Marktpreis.
- Stop-Loss: Mit einem Stop-Loss legst du einen Preis unter dem aktuellen Marktpreis fest. Wenn der Aktienkurs diesen Preis erreicht oder unterschreitet, wird die Order als Market Order ausgeführt und du verkaufst die Aktien zum aktuellen Marktpreis. Stop-Loss-Aufträge werden oft verwendet, um Verluste zu begrenzen.
- Stop-Limit-Auftrag (Stop-Limit Order): Ein Stop-Limit-Auftrag kombiniert die Eigenschaften eines Stop-Auftrags und eines Limit-Auftrags. Du legst einen Stop-Preis fest, bei dem die Order in ein Limit-Order umgewandelt wird. Sobald der Stop-Preis erreicht wird, wird die Order als Limit-Order platziert und nur zum angegebenen Limit-Preis oder besser ausgeführt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass eine Stop-Limit-Order nicht vollständig ausgeführt wird, wenn der Preis nach Erreichen des Stop-Preises nicht innerhalb des festgelegten Limits liegt.
Diese Ordertypen ermöglichen dir, deine Kauf- und Verkaufsaufträge zu steuern und bestimmte Preisniveaus zu erreichen. Es ist wichtig, sich mit den einzelnen Ordertypen vertraut zu machen und ihre Vor- und Nachteile zu verstehen, um fundierte Handelsentscheidungen zu treffen.
Spezielle Ordertypen:
Einige Broker bieten weitere Ordertypen an, die im Handel verwendet werden können. Hier sind einige davon:
Fill-or-Kill-Auftrag (FOK-Order)
Eine Fill-or-Kill-Auftrag ist eine Limit Order, die entweder sofort und vollständig ausgeführt wird oder sofort storniert wird. Wenn die Order nicht sofort vollständig ausgeführt werden kann, wird sie nicht teilweise ausgeführt, sondern komplett storniert. Dieser Ordertyp wird verwendet, um sicherzustellen, dass die Order entweder vollständig ausgeführt wird oder gar nicht.
Immediate-or-Cancel-Auftrag (IOC-Order)
Eine Immediate-or-Cancel-Auftrag ähnelt einer Fill-or-Kill-Auftrag, jedoch wird hier eine teilweise Ausführung akzeptiert. Der nicht ausgeführte Teil der Order wird sofort storniert. Das bedeutet, dass ein Teil der Order ausgeführt wird, der Rest jedoch nicht.
All-or-None-Auftrag (AON-Order)
Bei einem All-or-None-Auftrag wird die Order nur dann ausgeführt, wenn sie vollständig ausgeführt werden kann. Wenn nicht genügend Aktien verfügbar sind, um die gesamte Order auszuführen, wird sie nicht ausgeführt. Dieser Ordertyp wird oft verwendet, wenn Anleger eine bestimmte Anzahl von Aktien kaufen oder verkaufen möchten und keine Teilausführungen wünschen.
Trailing-Stop-Auftrag (Trailing Stop Order)
Ein Trailing-Stop-Auftrag ist ein dynamischer Stop-Loss-Auftrag, der sich mit dem Kurs des Wertpapiers bewegt. Du legst einen bestimmten Prozentsatz oder Betrag fest, um den der Stop-Preis unter dem Höchststand des Wertpapiers fällt. Wenn der Aktienkurs steigt, zieht der Trailing-Stop mit und aktualisiert den Stop-Preis automatisch. Wenn der Aktienkurs jedoch fällt, bleibt der Stop-Preis unverändert.
Diese zusätzlichen Ordertypen bieten weitere Flexibilität und spezifische Handelsstrategien für Anleger. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Broker oder Handelsplattformen alle diese Ordertypen unterstützen. Es lohnt sich daher, die verfügbaren Optionen bei deinem spezifischen Broker oder deiner Handelsplattform zu überprüfen.
5 Gründe für die Verwendung von Ordertypen
- Präzise Preissteuerung: Verschiedene Ordertypen ermöglichen es einem Trader, den genauen Preis festzulegen, zu dem er kaufen oder verkaufen möchte. Limit Orders erlauben es, einen bestimmten Preis festzulegen, während Stop Orders verwendet werden können, um den Handel bei Erreichen eines bestimmten Preises auszuführen. Dadurch kann ein Trader seine Handelskosten minimieren und sicherstellen, dass er nicht zu einem ungünstigen Preis handelt.
- Risikomanagement: Stop-Loss-Aufträge sind ein wichtiger Bestandteil des Risikomanagements für Aktientrader. Durch das Platzieren von Stop-Loss-Orders können Trader ihre Verluste begrenzen, indem sie automatisch verkaufen, wenn der Kurs eines Wertpapiers einen bestimmten Punkt erreicht oder unterschreitet. Dadurch können potenzielle Verluste minimiert werden.
- Automatisierte Ausführung: Einige Ordertypen ermöglichen eine automatisierte Ausführung von Trades. Trailing-Stop-Orders beispielsweise passen sich automatisch an den aktuellen Kurs des Wertpapiers an und aktualisieren den Stop-Preis entsprechend. Dadurch können Trader ihre Gewinne schützen, indem sie den Stop-Preis nach oben anpassen, während der Aktienkurs steigt.
- Flexibilität bei der Handelsstrategie: Die Verwendung verschiedener Ordertypen ermöglicht es Tradern, ihre Handelsstrategien besser umzusetzen. Je nach Marktbedingungen und Handelszielen kann ein Trader unterschiedliche Ordertypen einsetzen, um auf bestimmte Preisbewegungen oder Marktbedingungen zu reagieren. Dies kann helfen, Gewinnchancen zu maximieren und potenzielle Verluste zu begrenzen.
- Vermeidung von Emotionen: Durch die Verwendung von vordefinierten Ordertypen kann ein Trader emotionale Entscheidungen vermeiden. Emotionen wie Angst und Gier können dazu führen, dass ein Trader impulsiv handelt und seine Handelsstrategie nicht konsequent befolgt. Durch die Verwendung von Ordertypen kann ein Trader vorab festgelegte Regeln und Bedingungen einhalten, unabhängig von aktuellen Marktstimmungen oder individuellen Emotionen.
Die Verwendung verschiedener Ordertypen bietet also Vorteile in Bezug auf Preissteuerung, Risikomanagement, Automatisierung und Flexibilität. Sie helfen einem dabei, die Handelsstrategie umzusetzen, die Kontrolle über die Trades zu behalten und potenzielle Verluste zu begrenzen.